Drucksache: 21/18910 |
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Die seitens des MDR1 und der „Süddeutschen Zeitung“2 vor Kurzem aufgedeckten Zustände am Mienenbütteler Standort des Laboratoriums für Pharmakologie und Toxikologie (LPT) in Niedersachsen sind abscheuerregend, zutiefst erschütternd und zurecht Fokuspunkt öffentlicher Empörung. Die unerträglichen Bilder gehen einem an die Nieren und keinem, der sie gesehen hat, mehr aus dem Kopf. Doch, wie die Schriftlichen Kleinen Anfragen vom 2. Februar 2017, Drs. 21/7809, beziehungsweise 16. Oktober 2019, Drs. 21/18676, tragischerweise zeigten, sind solche Zustände kein Einzelfall. Auch in Hamburgs Tierversuchslaboren wurden immer wieder Tierhaltung und Versuchsdurchführung durch staatliche Stellen beanstandet und das trotz der Tatsache, dass der rot-grüne Senat die diesbezüglichen Kontrollen in den letzten Jah- ren leider tendenziell am gesetzlichen Mindestmaß orientiert. Ein sorgfältiger, gewis- senhafter Umgang mit Versuchen und Versuchstieren muss daher auch in Hamburg endlich sichergestellt und mittelfristig – außer in Ermangelung etwaiger anderweitiger Möglichkeiten zur Erprobung lebensnotwendiger Medikamente und Methoden – auf Tierversuche gänzlich verzichtet werden. Bis zu einem solchen Verbot müssen Tierversuche bereits jetzt auf das Mindestmaß reduziert, die strikte Einhaltung der seitens des Tierschutzgesetzes vorgegebenen Regeln gewährleistet und ein regelmäßiges sowie in Qualität und Frequenz deutlich erhöhtes Kontrollsystem durch den Senat endlich initiiert werden. Denn: Trotz ihrer medizinischen Notwendigkeit zur Entwicklung und Erprobung neuer Therapiemöglichkeiten für uns Menschen sind Tierversuche – wie das traurige Beispiel des Mienenbütteler Standorts des LPT wieder einmal in abstoßender Weise demonstrierte – für die betroffenen Versuchstiere teils gravierende und unwürdige Eingriffe.