Drucksache: 21/19724 |
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Bereits mit der Forderung, mithilfe eines „sozialen Rezepts“ Patienten aus der Einsamkeit zu holen (Drs. 21/18573), hat die CDU-Fraktion die gesundheitlichen und sozialen Folgen von Einsamkeit thematisiert. Gerade in einer Großstadt wie Hamburg, in der in rund 55 Prozent der Haushalte nur eine Person lebt, viele davon Senioren und daher häufig auch nicht mehr vollkommen mobil, wird Einsamkeit mehr und mehr zum Problem. Zwar wissen die meisten Menschen, dass Übergewicht, der übermäßige Konsum von Alkohol, Tabletten und Drogen sowie fehlende Bewegung schlecht für die Gesundheit sind, dass aber Einsamkeit ein mindestens genauso großes Gesundheitsrisiko darstellen kann, ist vielen nicht bekannt. Auch der rot-grüne Senat hat sich des Themas nicht direkt angenommen. Zwar befasst er sich punktuell hin und wieder mit einigen Symptomen, die sich aus Isolation und fehlenden Sozialkontakten ergeben, beispielsweise im Bereich der Seniorenarbeit oder auch in den Bereichen Integration und Inklusion, die gesundheitlichen Folgen werden aber bisher überwiegend den Krankenkassen überlassen. Dabei finanziert der Steuerzahler bereits jetzt eine insgesamt vielseitige soziale Infrastruktur, die diverse gesundheitliche Folgen von Einsamkeit bei entsprechender Nutzung verhindern könnte. Ob beim Sport, durch Weiterbildung, über das Ehrenamt oder auch Angebote gezielt für Senioren; es gibt bereits viele Möglichkeiten, der Einsamkeit der eigenen vier Wände zu entkommen. Allerdings fehlt vielen Betroffenen das Wissen um die vorhandenen Möglichkeiten oder auch die eigene Kraft, Neues zu wagen. Daher ist es wichtig, wenn der Senat bei seinen vorhandenen Angeboten künftig das Thema Einsamkeit mit aufnimmt. Hierfür ist in Abstimmung mit beispielsweise der Ärztekammer Hamburg, den Kirchen, Senio- renorganisationen, aber auch dem Hamburger Sportbund (HSB) und dem AKTIVOLI- Landesnetzwerk Hamburg e.V. ein ressortübergreifendes Konzept zu entwickeln, das ähnlich dem Integrationskonzept mit entsprechenden Ausschussbefassungen breit aufgestellt ist. Das Thema Einsamkeit betrifft viele Bereiche – von der Stadtentwicklung über den Sport bis hin zu Gesundheit.